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Porträt

Marina Mariotto

«Tastatur und Tacker»

Was aus „zimmli grusig“ zu einem Prachtstück werden kann, erzählt uns Marina im Porträt. Sie kauft alte Polsterstühle ein, höhlt sie bis aufs Gerüst aus und gibt ihnen zuerst ein neues Innen- und dann ein schönes Aussenleben, um sich wieder wohlfühlend draufsetzen zu können.

Beruf/Ausbildung

MSc ZFH in Environment and Natural Resources

Funktion bei TBF

Projektleiterin

Eintritt bei TBF

2022

Du kaufst alte Stühle, woher kommt diese Gewohnheit und was machst du mit ihnen?

Angefangen hat alles mit dem Geruch in einer Brockenstube und einem alten Stuhl, der mir sofort aufgefallen ist. Er passte perfekt in unsere Wohnung, die wir gerade neu einrichteten. Der Stuhl brauchte allerdings ein neues Outfit und stabileres Innenleben, weshalb ich mich nach den Kosten für eine Restaurierung erkundigte. Da ich Dinge gerne selbst ausprobiere, habe ich mich gegen die hohen Kosten entschieden und stürzte mich ins Abenteuer «Polstern».
Stundenlang habe ich YouTube-Videos geschaut und mir nach und nach die Restaurierungsfähigkeiten angeeignet und der erste selbst restaurierte Stuhl entstand. Video für Video, Stuhl für Stuhl. Heute sind zwei Stühle fertig und am dritten arbeite ich gerade.
Ich suche mir jeweils die Epoche der Möbel aus, um diese dann nochmals (hoffentlich) 50 Jahre brauchen zu können. Mir liegt Wiederverwenden am Herzen und die Stühle behalten ihren Charakter mit ihrer Form und dem Design – und irgendwie entsteht trotzdem immer etwas Neues. Das bewegt und fasziniert mich.

Wie gehst du vor in der Umsetzung, wenn du den Stuhl zerlegst und restaurierst?

Ich halte den Originalzustand fest und fotografiere jeden Schritt bei der Demontage. Was ich entferne, ersetze ich und baue/nähe den Stuhl mit neuem Innenleben und Anzug wieder zusammen. Material tausche ich nur aus, wenn es wirklich sein muss. Alles andere darf bleiben, um die Geschichte weiterzutragen.
Manchmal ist es «zimmli grusig», was da alles rauskommt beim Rückbau und trotzdem unglaublich spannend. Ein zerbrochener Bleistift – ein Unfall beim Hausaufgaben machen? Ein 2-Fränkler, vielleicht vom Taschengeld eines Kindes? Eine kaputte Sitzfeder, das Resultat von Freudensprüngen? Und schon bin ich mitten in einer Geschichte. Die Wahrheit bleibt verborgen.
Neben diesen kleinen Fundstücken erzählen auch die Technik und Materialien selbst Geschichten. Schaumstoff vorzufinden ist nichts Weltbewegendes. Ein Innenleben mit Federkern ist dagegen etwas Spezielles und braucht besondere Aufmerksamkeit bezüglich Polsterung, damit der Stuhl bequem bleibt oder wird.

Was sind die Herausforderungen?

Geeignetes Ersatz-Material muss ich an verschiedenen Orten zusammensuchen, erst recht, um alte Techniken zu ersetzen. Der Stuhl soll wieder hübsch, einladend und bequem sein. Das gelingt mit dem Auge für die Details und viel Handarbeit.
Auch «Dranbleiben» respektiv Durchhaltevermögen ist elementar, und der Lohn ist, dass die Arbeit meditativ ist und gleichzeitig meine Kreativität anregt.

Was sollte man unbedingt über polstern wissen?

Alles dokumentieren ;-) und ein „Gspüri“ für Materialen haben sind hilfreich.
Geduld haben und den Moment abwarten, an dem Kreativität Platz hat. Wenn der Alltag anderes verlangt, lieber pausieren und erst weitermachen, wenn die Zeit reif ist. Sie ist auch wichtig, wenn der Fortschritt des Stuhles nicht wie gewünscht verläuft.

Was nimmst Du aus diesem in der Vergangenheit wühlen mit?

Den schönen Ausgleich zwischen Kopf- und Handarbeit. Hände auf der Tastatur oder den Tacker in der Hand. Das Selbermachen lässt mich die Arbeit und das Handwerk von anderen besser nachvollziehen und wertschätzen. Auch bin ich stolz darauf, wenn meinen restaurierten Stuhl neben einem gekauften stehen sehe.
Ich lerne den Prozess, der zur Restaurierung alter Möbel gehört, zu durchleben und zu schätzen. Er bringt mir viel Ruhe und Freude. Auch kann ich schliesslich sehen, was ich in die Arbeit gesteckt habe. Am Ende habe ich ein schönes Resultat, einen alten neuen Stuhl, selbstgemacht!
Jeder Stuhl bringt seine eigene Geschichte mit – und die Freude, ihm neues Leben einzuhauchen, ist unbezahlbar.

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